Kuba 8: Erinnerungen

19. April 2020

Auf vielseitigen Wunsch ergänzen wir unseren kleinen Reisebericht über Kuba mit ausgewählten Impressionen unserer Reise zwischen Weihnachten 2019 und Mitte Januar 2020.

Bereits die Prospekte im Reisebüro inszenieren Kuba als Destination aus der Kolonialzeit mit vielen Oldtimern, die Havannas Strassenbild in bunten Farben dominieren. Einmal angekommen in dieser faszinierenden Stadt, deren Strassen im Kern rund um die Uhr in der mitreissenden Musik zu vibrieren scheinen, wird jeder Tourist in den Bann gezogen von diesen auf Hochglanz polierten Karossen.

Weniger Aufmerksamkeit geniessen die nach westlichen Erwartungen ganz normalen Autos russischer oder chinesischer Fabrikation, wie den Marken und noch viel deutlicher den Beschriftungen im Innern der Fahrzeuge abzulesen, oder sagen wir wohl besser zu erkennen ist. Es handelt sich zumeist um Taxis, die dem Staat gehören und von den Taxifahrern geleast werden.

Die folgende Bildergalerie schliesst ab mit einem in der Stadt sehr verbreiteten Transportmittel, den Roller-Taxis. Diese schier eierförmigen Kleintransporter für zwei Personen flitzen im Taxi-Gelb gefärbten Design durch die dicht befahrenen Strassen und bringen die Gäste mit viel Frischluft schnell ans Ziel.

In der Stadt fühlt man sich rasch wohl – ganz offensichtlich herrscht hier ein friedliches Miteinander und – wie uns auch die Kubaner mehrfach bestätigten – die tiefste Kriminalitätsrate im Vergleich zu Südamerika.

Die nachfolgenden Bilder illustrieren das dichte Nebeneinander von Reichtum und Armut – ob horizontal über verschiedene Etagen geschichtet oder vertikal getrennte Baukörper, die sich trotz Gegensätzen schier aneinander schmiegen. In Kuba wird sehr viel restauriert und auf Hochglanz poliert, wie das Museum einer historische Apotheke in der folgenden Bildstrecke zeigt.

Im Kampf um den Zugang zum Geldhahn des Tourismus wird so manche private Küche zum familiären Gassenresaurant umfunktioniert. Mit improvisierten Mitteln gelingt das Mobiliar draussen auf der Strasse und der zur Weihnachtszeit passende, aufblasbare Sankt Nikolaus wirkt mit dem ortsfremden Schnee ziemlich schräg in der Szene.

Zum Schluss zwei Bilder, die Havanna aus unterschiedlichen Perspektiven zeigen. Da ist einmal der Blick von der Dachterrasse des Hotels Parque Central über die Dächer von Havanna hinweg. Beeindruckende, aber auch bedrückende Einblicke im Licht der untergehenden Sonne.

Und da ist die Strasse, die dereinst die Kulisse vieler Bilder des weltoffenen Luxuslebens war; der Malecón ist eine doppelspurige Strasse entlang der Küstenlinie stadtauswärts. Hat man einmal das Zentrum verlassen, säumen zahllose Ruinen vergangener Glanzzeiten das Bild gegenüber dem aufschäumenden Meer.

Mit diesen Erinnerungen habe wir Ihnen in den Zeiten der Pandemie und Isolation das ferne Kuba für ein paar Augenblicke etwas näher gebracht. Ein wirklich faszinierendes Land – und bemerkenswert, wie die Weltgeschichte ein ganzes Land derart an den Rand der Gesellschaft abzudrängen vermag. Wann die Vernunft hier wohl wieder einkehren wird?

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